Projekt
Stolpersteine Wolfenbüttel

der Klasse 9 d
(M. Hemminger)

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Namen und Spuren

Familie Berger, Großer Zimmerhof 21
Familie Cohn, Bahnhofstraße 4
Fritz Fischer, Fritz-Fischer-Straße 22 a
Familie Ilberg, Lange Herzogstraße 49
Familie Kirchheimer, Schützenstraße 20
Alfred Perkampus, Fritz-Fischer-Straße 9
Familie Pohly, Bahnhofstraße 3
Familie Reis, Lange Herzogstraße 26
Familie Schloss, Lessingstraße

Familie Cohn

Johanna Cohn, geb. Katz
Hugo Cohn
Siegfried Cohn

Halchtersche Straße 8

In diesem Haus wohnte die Familie Isaak Cohn. Die meisten Mitglieder dieser Familie sind in Wolfenbüttel oder Hornburg gestorben und bestattet worden. Das tödliche Schicksal des nationalsozialistischen Mordes an Juden, Sinti und anderen Bevölkerungsgruppen traf drei Mitglieder dieser Familie.

Das Schicksal von Siegfried Cohn bleibt ungeklärt. Aus einer kurzen Notiz seines Bruders Hugo ist zu entnehmen, dass er 1941 im Interniertenlager Gurs in den Pyrenäen gelebt hat. Von dort sind Juden in Vernichtungslager deportiert worden.

Das Ehepaar Hugo und Johanna Cohn lebte hier in diesem Haus. Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager Buchenwald nach der Pogromnacht 1938 begann er sofort, seine Flucht aus Deutschland nach Australien zu organisieren. Auch sein Vermögen, der Verkaufserlös dieses Hauses, wurde vom Wolfenbütteler Finanzamt geraubt.

Die Flucht misslang, das Ehepaar musste dieses Haus verlassen.

Im Juli 1941 wohnten beide zunächst in der Langen Herzogstraße 46, danach bei der Familie Hirsch in der Auguststraße 6 und zuletzt im sogenannten „Judenhaus“ in der Langen Straße 34. Beide wurden im März 1942 deportiert.

(Text von J. Kumlehn)