Projekt
Stolpersteine Wolfenbüttel

der Klasse 9 d
(M. Hemminger)

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Namen und Spuren

Familie Berger, Großer Zimmerhof 21
Familie Cohn, Bahnhofstraße 4
Familie Cohn, Halchtersche Straß 8
Familie Ilberg, Lange Herzogstraße 49
Familie Kirchheimer, Schützenstraße 20
Alfred Perkampus, Fritz-Fischer-Straße 9
Familie Pohly, Bahnhofstraße 3
Familie Reis, Lange Herzogstraße 26
Familie Schloss, Lessingstraße

Fritz Fischer

Fritz-Fischer-Straße 22 a

HIER WOHNTE

FRITZ FISCHER

JG. 1891

VERHAFTET 6.7.1933

GEFOLTERT

NSDAP-KREISLEITUNG
 WOLFENBÜTTEL

TOT 7.7.1933

"Fritz, grüße mir mein Lieschen noch einmal und merke Dir, dieses ist wahrer Faschismus." Das waren die letzten Worte von Fritz Fischer, der die Gewalt der NS-Leute in Wolfenbüttel im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Körper zu spüren bekam. Am 6. Juli 1933 werden Alfred Perkampus, Alfred Müller und Fritz Fischer von Wolfenbütteler Nazis verhaftet und auf schlimmste Art und Weise misshandelt und gefoltert, regelrecht zu Tode geschlagen. Fischer wurde beim Betreten des Raumes, in dem die Folterungen stattfanden, die Hose heruntergerissen und auf den Tisch geworfen und fürchterlich geschlagen. Nach der Tortur war er nicht mehr in der Lage, selbstständig zu gehen: Er war voller Blut und der Darm trat ihm aus dem After heraus. Man fasste ihn am Kragen und schleppte ihn zu dem bereits zu Tode geprügelten Alfred Perkampus. Am nächsten Morgen wurden die Männer in das "Keller-KZ" in der Braunschweiger AOK gebracht. Dort starb Fritz Fischer.

Der Grund für die Ermordung: Fritz Fischer war Kommunist und gehörte damit zu jenen, die kompromisslos gegen die Nazis eintraten. Nach der Machtübernahme 1933 galten die Kommunisten als die Hauptfeinde der Nazis, die sie ausschalten wollten. In Wolfenbüttel richtete sich der Hass der Nazis folglich gegen den KPD-Mann Fritz Fischer. 

Fritz Fischer wurde am 20. April 1891 in Linden geboren, wurde Maurer. 1918 kehrte er, mit dem EK II ausgezeichnet, aus dem Ersten Weltkrieg nach Wolfenbüttel zurück. Seit 1919 war er Mitglied der Wolfenbütteler KPD. Schon bald erhielt er führende Ämter und wurde auch zum Stadtverordneten gewählt. Hier vertrat er mit großer Entschiedenheit soziale Belange, die durchaus auch zum Erfolg führten. Fritz Fischer vertrat die KPD auch im Kreistag.

Fritz Fischer wurde grausam von den Nationalsozialisten ermordet. In Wolfenbüttel trägt eine Straße seinen Namen. Fritz Fischer darf nicht vergessen werden. Daher erinnert ab heute hier ein Stein an Fritz Fischer.