1. Juli 2004
Leibniz-Realschüler wurden Bundessieger
im Internetwettbewerb des Goethe-Instituts

 

Im Internet-Wettbewerb des Goethe-Instituts belegten die Leibniz-Realschüler den ersten Platz.

Zusammen mit dem Lycée de Sèvres setzte sich die Projektgruppe der Leibniz-Realschule im Niveau 2, 15 - 19 Jahre, Gymnasien, gegen alle Konkurrenten durch. Der Wettbewerb mit dem deutschen Titel „Geschichte in Geschichten“ stellte die Aufgabe, eine Website zu erstellen. Thema: Eine Begegnung zwischen historischen Personen oder typischen Gegenständen beider Länder, aus der eine Beziehung erwächst. Daher auch der französische Titel: „Histoire croisée franco-allemande“ (gekreuzte deutsch-französische Geschichte).

Start des Wettbewerbs: 22. Januar 2004, Abgabetermin: 24. Mai 2004. In diesem kurzen Zeitraum (einschließlich Osterferien) musste sich die deutsch-französische Gruppe ihren Wettbewerbsbeitrag einfallen lassen. Die Grundidee, ein Treffen von Fabeltieren der Dichter Lessing und Lafontaine, stand schnell. Die Schüler verglichen deren Fabeln und entdeckten Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede. In der Fabel vom Fuchs und dem Raben möchte der Fuchs dem Raben das Futter abschmeicheln, was auch gelingt. Allerdings erbeutet Lafontaines Fuchs einen leckeren Käse, den er genüsslich verzehrt. Lessings Fuchs dagegen erhält vom nichts ahnenden Raben ein Stück vergiftetes Fleisch, so dass er elend stirbt. Diese beiden unterschiedlichen Füchse sollten auch eine Rolle spielen.

Zusätzlich erweiterten die Schüler die Handlung um die Liebesgeschichte von Hans und Julie, die über gemeinsame hugenottische Vorfahren zueinander finden. Die Schüler recherchierten dabei die erstaunliche Geschichte Louisendorfs im Internet. In diesem Ort wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch ein verändertes Französisch gesprochen.

Nicht ganz so einfach wie gedacht gestaltete sich die letzte Phase der Arbeit. Aus den vielen deutsch-französischen Einzelteilen musste ein Ganzes geschaffen werden, das auch sprachlich „aus einem Guss“ war.

Bei dem Projekt wurden die Schüler von Ursula Wachter, Ahlke Knaake und Ilka Philippczyk beraten und unterstützt.

Erst ganz zum Schluss konnte die eigentliche Website erstellt werden. Profihaft setzte Timo Richter die Ideen seiner Mitschüler um. Er verzagte auch nicht, als wenige Stunden vor Einsendeschluss (24:00 Uhr) noch weitere Vorschläge aus Frankreich kamen. So entstand trotz aller Widrigkeiten und Hemmnisse ein gelungener Wettbewerbsbeitrag, auf den alle Beteiligten sehr stolz sind.

Jennifer Lange: „Es hat Spaß gemacht und ich würde jedem empfehlen, an so einem Wettbewerb teilzunehmen.“

Der Lohn für all die Mühe ist eine Reise nach Paris und Berlin im Oktober, doch leider ist der Preis nur für fünf Personen ausgeschrieben, obwohl die Gruppe der Leibniz-Realschule wesentlich größer ist. Es wäre schade, wenn einige Schüler zu Hause bleiben müssten. Da die Schule aus ihren Mitteln diese Fahrt nicht finanzieren kann, werden Sponsoren gesucht, die diese außerordentliche Leistung belohnen möchten.

Im Übrigen – man könnte diese Arbeit auch durchaus als Beitrag zum Lessing-Jahr sehen!



Bundessieger des Internetwettbewerbs


Braunschweiger Zeitung
vom 21. Mai 2004