WPK Geschichte

21. Dezember 2009
Sally Perel - Hitlerjunge Salomon - zu Gast in der Leibniz-Realschule

Sally Perel war am 15. Dezember 2009 zu Besuch in der Leibniz-Realschule Wolfenbüttel und berichtete vor rund 100 Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 aus seinem Leben. Dabei hielt er ein flammendes Plädoyer für Nächstenliebe und gegenseitiges Verständnis der Weltreligionen. Im Anschluss signierte er seine Bücher und beantwortete die Fragen der Schüler.

Seine Lebensgeschichte war Vorlage für den beeindruckenden Film "Hitlerjunge Salomon".

"Du sollst leben!" Das sind die letzten Worte seiner Mutter in Lodz. Und der Sohn Sally Perel überlebt. Eine aberwitzige Flucht beginnt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Isaak flüchtet er nach Russland. Dort marschiert 1942 die Wehrmacht ein. Der inzwischen überzeugte Kommunist Perel gerät in Gefangenschaft. Die Worte seiner Mutter werden für Sally entscheidend: "Du sollst leben!" Denn gegenüber den Soldaten der Wehrmacht gibt er sich als Volksdeutscher Josef Perjell aus. Er arbeitet als Übersetzer an der Front, später wird er in Braunschweig Mitglied der Hitlerjugend und überlebt als Nazi-Junge "Jupp". Nach Kriegsende wandert er aus nach Israel und verschweigt sein Schicksal über Jahre sogar seiner Familie. Erst Ende der 80er Jahre schreibt er alles auf. "Ich war Hitlerjunge Salomon", so der Titel seines erschütternden Lebensberichtes. Heute reist er durch Deutschland, um der Jugend seine Geschichte zu erzählen, damit sich so etwas nicht noch einmal wiederholt.

Weitere Informationen über Sally Perel unter:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3160622
http://www.podcast.de/episode/1402016/Wortwechsel_Sally_Perel

Das Leben und Schicksal von Sally Perel war Thema im Wahlpflichtunterricht Geschichte der 8. Klassen. Der Besuch von Sally Perel in Deutschland war ein willkommener Anlass, ihn persönlich kennen zu lernen. Wir danken Herrn Hemminger, der dieses Treffen organisierte.

           


Braunschweig Zeitung
vom 16. Dezember 2009

Die Wahrheit muss bleiben!

Sally Perel erzählt in der Leibniz-Realschule seine Lebensgeschichte

 

Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen der Leibniz-Realschule verfolgten am 15.12.2009 den Auftritt des kleinen Mannes aus Israel mit gespannter Aufmerksamkeit.

Sally Perel ist Jude. Er überlebt auf unglaubliche Weise die NS-Zeit, indem er sich als Hitlerjunge ausgab. Während der Flucht von seinen Eltern getrennt, geriet er in die Hände der deutschen Wehrmacht und gab sich als Josef Perjell aus. Das Wunder geschah. Anstatt ihn zu erschießen glaubten die deutschen Soldaten ihm, nahmen ihn auf und schickten ihn schließlich an die Hitlerjungen-Schule nach Braunschweig. Dort soll ein richtiger Nazi aus ihm gemacht werden. Von diesem Zwiespalt spricht er immer wieder. Als Jude im Gewand der Mörder?!

Aber Sally Perel bleibt nicht in der Vergangenheit stehen. Immer wieder fordert er die Schülerinnen und Schüler auf, die Vergangenheit nicht zu vergessen und den Gefahren des Rechtsextremismus zu trotzen. In seinem Auftrag sieht Perel einen Auftrag an die Jugendlichen. Sie sollen neue Zeitzeugen werden und das, was ihnen erzählt wurde, weitergeben.

Im Rahmen des WPK Geschichte Klasse 8 bei Herrn Hemminger wurden Film und Thema gezeigt und erarbeitet. Hier entstand die Idee, Sally Perel einzuladen. An den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler konnte man erkennen, dass es eine gute Idee war!

M. Hemminger